Basics
Pädagogische Grundlagen
Unsere Bildungsangebote orientieren sich am Bildungskonzept für Kindertageseinrichtungen der Stadt Wetzlar sowie am Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren.
Ziele unserer täglichen Arbeit
Leitziel unserer Arbeit ist, dass sich die Kinder zu selbstbewussten, sensiblen und handlungsfähigen Persönlichkeiten entwickeln können. Sie sollen ihr Leben autonom und kompetent bewältigen. Dazu benötigen sie folgende Fähigkeiten, die sie durch das Leben und Lernen in unserer Kita erwerben können:
- soziales Verhalten (Konfliktfähigkeit, Toleranz und Empathie entwickeln, Hilfsbereitschaft),
- Selbstbewusstsein (eigene Stärken und Schwächen kennen, eigene Wünsche und Bedürfnisse adäquat äußern können),
- kognitive Fähigkeiten (Sprachausdruck, mathematisch-logisches Denken, Befähigung, sich Wissen aneignen zu können),
- Kreativität (Phantasie entwickeln, Probleme lösen können) sowie
- motorische Fähigkeiten (Grob- und Feinmotorik sowie Wahrnehmungsfähigkeit erweitern).
Wir arbeiten teiloffen und gruppenübergreifend. Jedes Kind gehört zu einer Gruppe, hat jedoch während des Freispiels die Möglichkeit, auch in anderen Gruppen, im Turnraum, Flur oder Außengelände zu spielen (teiloffen). So kann es auch Freundschaften zu Kindern anderer Gruppen aufbauen.
„Gruppenübergreifend“ bezieht sich auf angeleitete Angebote, an denen Kinder aus allen Gruppen teilnehmen können, z. B. die Bewegungsbaustelle, die „Grashüpfer“ (Wandergruppe), die Vorschulgruppe und das wöchentliche gemeinsame Singen aller Gruppen.
Erlaubt es die personelle Situation, bieten wir zur gezielten Förderung des einzelnen Kindes Kleingruppenarbeit an.
Zur Förderung des Sozialverhaltens nimmt unsere Kita am Projekt „Faustlos“ teil. Hier lernen die Kinder über ein halbes Jahr, an einem Faustlos-Tag in der Woche Gefühle zu erkennen und zu benennen sowie Konflikte gewaltfrei zu lösen (z. B. wie kann man fragen, ob man mitspielen kann?).
Wichtig ist für uns das „Zeithaben“ für Kinder. Wenn wir den Kindern zuhören, teilen sie uns ihr Verständnis von der Welt mit. Hier setzen wir dann gezielt, dem Entwicklungsstand angemessen, mit unseren Bildungsangeboten an.
Umwelt- und Naturpädagogik
Wir verstehen unsere Kita nicht als „Insel“. Wir leben in und mit Garbenheim. Daher unternehmen wir Exkursionen in den Ort und zu ortsansässigen Vereinen und Geschäften, z. B. zum Frisör, Bäcker oder zum Heimatverein. Wir nutzen auch gerne das Wissen unserer Eltern und Großeltern, um unseren Kindern altes Brauchtum und Sachwissen zu vermitteln.
Die Kinder erleben so, dass unsere Kita vom Leben in Garbenheim beeinflusst wird und dass wir gleichermaßen das Leben in Garbenheim mitprägen.
Durch die naturnahe Lage unserer Kita können wir unseren Kindern Exkursionen in den Wald, an den Bach und in die Lahnaue anbieten. Diese Naturräume regen sie in besonderer Weise an und fordern zu neuen Erfahrungen heraus.
Hier haben die Kinder Gelegenheit, Zusammenhänge der Natur zu erfahren, zu fühlen und zu verstehen. Sie finden Zugang zu den Naturgesetzen, zum Wetter und den vier Elementen. Naturerfahrungen bilden auch eine Grundlage für mathematisches Denken.
Gerade die differenzierte, nicht von Menschenhand geschaffene Gestaltung der Naturräume ermöglicht den Kindern beim Klettern, Laufen und Balancieren, ihre motorischen Fähigkeiten zu trainieren.
Jedes Jahr im Frühling verbringt jede Gruppe eine „Grüne Woche“ außerhalb der Kita, d. h. die Kinder verbringen fünf Vormittage in der Natur. Auch hier gibt es neben angeleiteten Angeboten viel Zeit zum Erleben der Natur.
Durch diese Angebote können die Kinder einzelne Tiere und Pflanzen und deren Vielfalt kennenlernen. So entsteht die Haltung des „Naturschützenwollens“, denn nur was ich kenne und liebe, möchte ich schützen und erhalten.
Lehrgarten
Unsere Kita verfügt über einen Lehrgarten mit einem großen Obstbaumbestand. Dieser liegt außerhalb der Kita und ist fußläufig gut zu erreichen. Er wird von jeder Gruppe einmal wöchentlich aufgesucht, um dort unter anderem Blumen und Gemüse anzupflanzen und sich intensiver mit der Natur zu beschäftigen.
Bewegungspädagogik
Eindrücke, die Kinder über Bewegung und mit Hilfe der fünf Sinne gewinnen, führen zu anhaltenden Verknüpfungen der Nervenzellen im Gehirn und somit zu einer ganzheitlichen Förderung. Kinder bilden durch Bewegung nicht nur ihre motorischen Fähigkeiten aus, sondern gleichermaßen werden sie in ihrer kognitiven (Denkentwicklung), emotionalen und sozialen Entwicklung wie auch in ihrer Sprachentwicklung gefördert.
Durch die heutigen veränderten Kindheitsbedingungen (Zunahme des Straßenverkehrs, hoher Fernseh- und Computerkonsum) bewegen sich jedoch viele Kinder deutlich weniger als früher. Dies nimmt ihnen die zuvor genannten Entwicklungsmöglichkeiten.
Wir möchten in unserer Kita dieser Entwicklung gegensteuern. Daher haben unsere Kinder grundsätzlich den ganzen Tag über die Möglichkeit, sich zu bewegen. Sie können z. B. die zur Bewegung animierenden Flure und den Turnraum nutzen. Ebenso können sie sich bei jedem Wetter auf dem Außengelände bewegen. Zusätzlich zu diesen freien Angeboten gibt es noch folgende angeleitete Bewegungsangebote:
- Jede Gruppe nutzt regelmäßig die Turnhalle des TSV Garbenheim. Dort ist Bewegung an großen Turngeräten möglich, die wir zu bestimmten Themen wie z. B. „Im Zoo“ oder „Bei den Piraten“ aufgebaut haben.
- Zudem nutzt jede Gruppe den kitaeigenen Bewegungs- und Mehrzweckraum zu Bewegungsspielen und Bewegungsangeboten mit sogenannten „kleinen“ Turnmaterialien.
- Einmal wöchentlich haben die Kinder die Möglichkeit, an der Bewegungsbaustelle teilzunehmen. Hier können sie unter Anleitung im Turnraum mit beweglichen Materialien nach eigenen Ideen bauen, z. B. mit Schaumstoffbausteinen, Kartons, großen Tüchern und sich in ihrer selbst gebauten Landschaft bewegen.
Reggiopädagogik
Die Reggiopädagogik stammt aus Norditalien und ist ein Konzept der Elementarpädagogik, in dem dem Kind zugetraut wird, auf seine Fragen über die Welt (z. B. Warum hat ein Baumblatt Blattadern?) selbstständig eine entwicklungsadäquate Antwort zu finden. Die Aufgabe der Erzieherin ist dabei nicht, diese Antwort belehrend vorweg zu nehmen, sondern das Kind durch verschiedene Angebote zu unterstützen, seine eigene Antwort zu finden.
Die Erzieherin unterstützt den Wahrnehmungsprozess des Kindes (das Erforschen der Antwort, z. B. durch ein Experiment) ebenso, wie sie dem Kind die Möglichkeit gibt, eine Antwort in verschiedenen „Sprachen“ also z. B. durch Malen, Basteln, Gestalten mit Ton, Rollen- und Konstruktionspiel auszudrücken (beispielsweise wird die Form der Blattadern mit Bausteinen nachgelegt), so dass das Kind die gewonnene Erkenntnis ganzheitlich begreift.
Typisch für die Reggiopädagogik ist auch die Dokumentation unserer Arbeit mit den Kindern in Form von Fotos und Kinderäußerungen bzw. erklärendem Text. Diese finden Sie an den Gruppenpinnwänden, so dass Sie dadurch einen Einblick bekommen können, was Ihr Kind in der Kita erlebt und lernt.
Ein weiteres Element der Reggiopädagogik sind die vielen Spiegel in der gesamten Kita. Sie unterstützen das Kind in der Bildung seiner Ich-Identität. Erst die Entwicklung über das „Ich“ ermöglicht dem Kind den Schritt zum „Wir“.
Auch der Reggiopädagogik entliehen ist unser Speiseplan, den unsere Kinder selbst „lesen“ können, da er in Form von Fotos das Menü des Tages anzeigt.
Jeder Gruppenraum verfügt über einen Reggio-Schwerpunkt (Kreativecke, Wahrnehumung- und Experimentiertisch, Verkleidungs- und Rollenspielbereich).