Daily Schedule
Ein Tag im Hauskindergarten der freien Waldorfschule Wangen
Kind sein dürfen
Wenn die Kinder morgens kommen, dürfen sie sich aussuchen, ob sie ihren Tag im Gruppenraum oder im Garten beginnen wollen.
Die jüngeren Kinder gesellen sich gerne zu den ErzieherInnen, indem sie ihr zuschauen oder mithelfen. Andere Kinder gehen zielstrebig in den Raum oder Garten hinein und holen sich z.B. einen Tisch und ein paar Stühle, um etwas damit zu bauen. Sie holen ein paar Ständer zusammen, um ihren Spielraum „abzugrenzen“.
Wieder andere Kinder finden sich zielstrebig zum gemeinsamen Spiel zusammen:
Sie dürfen jetzt ganz Kind sein.
Es entsteht Freiraum für eigene Phantasien.
Der Holzklotz oder die Wurzel werden verwandelt zum Zaun, Igel, Traktor, Brot, Schreibtisch, Werkzeug, Geige, Posaune und vieles mehr.
Alles ist möglich!
Da werden Tische und Ständer aufeinander gebaut, mit Tüchern verhängt und als Wohnung eingerichtet. Ein anderes Mal entstehen Wohnmobil, Feuerwehr- oder Notarztwagen.
Die jüngeren Kinder sind oftmals mit einer Pferdeleine, mit dem Transport von Steinen, Klötzen, Tannenzapfen oder dem Reiben einer Kastanie zufrieden. Puppenkinder werden herumgetragen, gewickelt und gefüttert.
Ein verkleideter „Postbote“ erscheint.
Ein anderes Kind bittet um den großen, glänzenden Topfdeckel: „…wir brauchen ihn bei unserem ‚Friseur‘ als Spiegel …“
Wieder andere Kinder bauen Landschaften und spielen ganz für sich oder für andere ein Puppenspiel.
Ein emsiges, vielseitiges Tun belebt den Raum.
Während dieser Zeit hat der/die GruppenleiterIn aus dem Alltagsgeschehen einer Familie eine überschaubare Tätigkeit ausgewählt, die von den Kindern auch nachgeahmt werden kann: waschen, backen, Frühstück zubereiten, nähen, Spielzeug reparieren, usw.
Er/Sie ist dabei der ruhende Pol.
Obwohl er/sie selbst tätig ist, nimmt er/sie dennoch an allem Geschehen ringsum interessiert Anteil. Er/sie sorgt dafür, dass das Leben dieser „Großfamilie“ geordnet und anregend verlaufen kann.
Das eigene sinnvolle Tätig-Sein der Erwachsenen wirkt auf die Kinder anregend, selber ins „Arbeiten“ zu kommen. Es ist ansteckend!
Nach dieser „Freispielzeit“ und dem notwendigen Aufräumen folgen Fingerspiele und der gestaltete rhythmisch-musikalische „Reigen“.
Nach dem Reigen folgt das gemeinsame Essen. Es besteht einmal aus Brot, ein andermal aus Müsli oder anderen Getreidegerichten, dazu Obst, Möhren und Tee. Hier wird eine Esskultur gepflegt, die auch die Ehrfurcht vor der Nahrung vermittelt.
Nach dem Essen genießen alle die zweite „Freispielzeit“ im Garten und zum Abschluss eine Geschichte oder ein Märchen im Gruppenraum.
Ein Tag in der Naturgruppe des Kindergartens der freien Waldorfschule Wangen
Wenn die Kinder ab 7:30 Uhr den Kindergarten-Tag beginnen, werden sie erst einmal von den Erzieher:Innen begrüßt. Einige Kinder gesellen sich gerne zu den Erwachsenen und helfen bei den täglichen Arbeiten.
Manche Kinder kommen schon mit einem festen Plan, wo und mit wem sie spielen wollen. Wieder Andere beginnen spontan aus sich heraus ein Spiel.
Die Kinder dürfen jetzt ganz Kind sein, es entsteht Freiraum für eigene Phantasien.
Der Holzklotz oder die Wurzel werden verwandelt zum Zaun, Igel, Traktor, Brot, Schreibtisch, Werkzeug, Instrument und vieles mehr. Alles ist möglich!
Da werden Hütten gebaut, mit Tüchern verhängt und eingerichtet, ein anderes Mal eine Zwergenhöhle, eine Bäckerei oder ein Marktstand aufgebaut. Aus einem Holzstück und einem Brett wird schnell eine Wippe, der Bollerwagen wird zur Kutsche, vor den zwei fleißige Pferdchen gespannt werden…
Die Erzieher:Innen begleiten, helfen wo nötig und geben manchmal Impulse, die dann von den Kindern aufgenommen und umgesetzt werden können.
In der Naturgruppe ist es uns dabei besonders wichtig, dass die Kinder wahrhaftige Erlebnisse haben und ihre eigenen Erfahrungen sammeln dürfen.
Natürlich gibt es bei uns auch immer viel zu tun, wir pflegen unseren Gemüsegarten, säen, jäten und ernten, versorgen die Tiere und pflegen unser Gelände. Das eigene sinnvolle Tätig-Sein der Erwachsenen wirkt auf die Kinder anregend, selbst ins Arbeiten zu kommen. Es ist ansteckend!
Dabei gibt uns die Natur im Jahreslauf vor, was zu tun ist. Welch eine Freude, zum Beispiel im Herbst gemeinsam Laub zu Rechen und dann mit großen Sprüngen in den großen Laubhaufen zu hüpfen… oder im Frühjahr, die Samen in die Erde zu säen und dann zu beobachten, wie daraus Pflanzen wachsen. Einen großen Stellenwert haben auch die Jahresfeste, die wir gemeinsam feiern. Unseren Alltag bereichern wir mit Schnitzen, Handarbeiten, Backen, Aquarellmalen und Bienenwachskneten. Einmal wöchentlich gehen wir zur Eurythmie.
Gerne verbringen wir unsere Zeit draußen, einmal in der Woche haben wir Wandertag und gehen vom Gelände. Regenwetter und Kälte schrecken uns nicht! Sollte es trotzdem einmal ungemütlich sein oder hat ein Kind das Bedürfnis nach einem schützenden Raum bietet unsere Hütte die Möglichkeit, dort in ein Spiel einzutauchen, egal ob ein Puppenspiel aufgebaut wird, bunte Bilder entstehen, große Türme aus Bauklötzen gebaut oder unsere Puppenkinder umsorgt werden.
Nach dem Frühstück findet unser rhythmisch musikalischer Reigen (Singspiel) statt.
Hier erleben wir jahreszeitlich z.B. gemeinsam die Apfelernte, die Michaeli-Zeit oder die Sommertänze.
Dem Reigen folgt die zweite Freispielzeit, die mit einer gemeinsamen Aufräum-Runde und dann einem Fingerspiel, einer Geschichte oder gar einem Puppenspiel und schließlich mit einem Lied endet.
Um 12:00 Uhr ist die erste Abholzeit und wir begleiten die Kinder ans Törchen. Unsere verlängerte Öffnungszeit bietet die Möglichkeit, dass die Kinder bis 13:30 Uhr betreut sind.