Basics
Basis der Bildungsarbeit ist das pädagogische Konzept
Um dem Bildungsauftrag und unserem Anspruch, vor allem aber den Kindern gerecht zu werden, stützen wir uns in der Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder auf die Bildungs- und Erziehungsempfehlung für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz.
Das Kind steht im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit. Nach den individuellen Bedürfnissen des Kindes richten sich die Handlungsimpulse, mit welchen die Fachkräfte den pädagogischen Alltag begleiten. Wir sehen das Kind als eigenständige, individuelle Persönlichkeit an, mit persönlichen Stärken und Schwächen und einem individuellen Lerntempo. Besondere Bedürfnisse benötigen besondere Förderung. Die soziale und kulturelle Herkunft des Kindes sind Bestandteil seiner Entwicklung. Jedes Kind ist interessiert an Neuem, Unbekanntem und möchte sich Wissen und Handlungskompetenzen aneignen. Die Intensität der Auseinandersetzung bestimmt das Kind selbst. Kinder haben das Recht auf Förderung und Erziehung mit dem Ziel, eine eigenverantwortliche und gemeinschaftsfähige Persönlichkeit zu entwickeln. Ebenso haben Kinder Rechte auf Mitgestaltung, Mitsprache, Mitbestimmung (Partizipation).
Ziel unseres Bildungsauftrages ist es, bei den Kindern die Grundlagen für eine demokratische Haltung zu schaffen. Durch Mitbestimmung und Meinungsbildung fördern wir das Verständnis demokratischer Prozesse. Die Fachkräfte beteiligen Kinder altersgerecht an den sie betreffenden Themen und Entscheidungen. Die Kinder werden in altersgerechter Art und Weise über ihre Rechte und Möglichkeiten der Mitbestimmung informiert. Durch Beteiligung lernen die Kinder, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen. Mitwirkung und Beteiligung bedeutet Dialog und gemeinsame Entscheidungsfindung von Kindern und Fachpersonal. Meinungen, Bedürfnisse und Kritik der Kinder werden ernst genommen. Mitbestimmung und Teilhabe bedeutet nicht, dass die Kinder alles dürfen. Die Fachkräfte tragen die Verantwortung dafür, das körperliche und seelische Wohl von Kindern zu schützen. D.h., dass Grenzen und Regeln gesetzt und Entscheidungen für Kinder getroffen werden müssen.
Partizipation wird praktisch wie folgt umgesetzt:
• im Morgenkreis werden Wünschen und Ideen der Kinder berücksichtigt und Entscheidungen in Form von Abstimmungen durchgeführt
• Spielmaterialien und Spielräume sind frei zugänglich, sodass Kinder entscheiden können, wo sie sich beschäftigen wollen, womit und mit wem
• die Kinder entscheiden bei der Gestaltung von Festen und Feiern, bei der Gestaltung der Räumlichkeiten und der Gestaltung von Projekten mit
• regelmäßige Kinderkonferenzen
Die Kinderkonferenz findet in Form eines Sitzkreises statt, an welcher die Kinder teilnehmen können. Eine oder mehrere Fachkräfte treffen sich mindestens einmal monatlich mit den Kindern, um gemeinsame Ideen über oben genannte Beispiele hervorzubringen und zu entscheiden. Weiterhin sollen Kinder diesen Rahmen nutzen, um Beschwerden und Wünsche für Ihre Zeit in der Kita zu äußern. Auf kindgerechte Art und Weise werden diese formuliert und dargestellt und gemeinsam der Prozess von einer Wunsch-/Beschwerdeäußerung bis hin zur Umsetzung/Änderung verfolgt. Die Häufigkeit der Treffen kann variieren, sollte aber mindestens einmal im Monat stattfinden. Für die ältesten Kinder der Einrichtung (Kinder die eingeschult werden) wird diese Form an Mitwirkung zusätzlich durch den sogenannten „Schukitreff“ angeboten. Dieser findet wöchentlich statt.
Ein weiterer Orientierungspunkt für die Gestaltung unserer pädagogischen Arbeit bietet der Situationsorientierte Ansatz.
Kinder entdecken spielerisch ihre Umwelt und setzten sich aktiv mit ihr auseinander. Der Situationsansatz sieht die aktuelle Lebenssituation des Kindes und seiner Familie im Vordergrund und setzt da an, wo das Kind gerade steht - bei den Interessen, den Fähigkeiten und den Bedürfnissen, welche vom Kind ausgehen.
Das Kind auf seinem Weg zu einer eigenständigen und selbstbewussten Persönlichkeit zu begleiten, verlangt eine beobachtende, offene, wertschätzende und flexible pädagogische Haltung, welche das Kind in seinen Stärken und Schwächen, Bedürfnissen, Interessen und Ängsten ernst nimmt und die Pädagogik entsprechend auf das Kind ausrichtet. Dabei ist das Kind selbst Forscher und Entdecker. Der Pädagoge begegnet dem Kind auf Augenhöhe. Das Wissen wird spielerisch vermittelt. Die Fachkraft versteht ihre Rolle als Entwicklungsbegleiter.