Specifics
Sehr wichtig ist uns der wertschätzende, bedürfnisorientierte Umgang mit den Kindern. Sie dürfen ihren Charakter in voller Gänze ausbilden und zeigen. Gefühle jeglicher Art dürfen gezeigt und ausgelebt werden. Wir geben den Kindern Hilfestellungen mit den Gefühlen umgehen zu können. So achten wir z.B. darauf, dass die Wut durchaus ihr Berechtigungsdasein hat, nur ihr Ausleben bestimmter Voraussetzungen unterliegt. so sollen andere Personen nicht gehauen werden (auch das passiert, die Kinder sind noch klein und lernen alles erst), sondern es darf auf den Boden gestampft, aufs Kissen gehauen oder laut "Nein" gerufen werden,
Die Kinder dürfen sich in ihrem Tun ausprobieren. Sie sollen viele Erfahrungen sammeln können und die Welt mit ihren Sinnen in allen Facetten kennenlernen. Durch das Selbermachen und nicht nur durch das Zuschauen (be-)greifen sie ihre Umwelt.
Wichtig sind uns auch folgende Punkte:
1. kulturelle Offenheit - Pädagogik der Vielfalt
Wir fördern den Kontakt der unterschiedlichen Kulturen in unserem Haus. Bei Festen und Veranstaltungen werden alle mit eingebunden. Die Familien haben einen geschützten Rahmen zur Knüpfung von Kontakten. Im Rahmen unserer Möglichkeiten bieten wir Hilfestellung bei Problemen an und unterstützen die Familien bei Ihrer Integration in das Leben unserer Gemeinde.
2. Geschlechtersensible Erziehung
Wir als Kinderkrippe schaffen wichtige Erfahrungsfelder für Interaktionen in gleich- und gemischtgeschlechtlichen Gruppen. Ziel ist es dabei, dass die Kinder das andere Geschlecht als gleichwertig und gleichberechtigt anerkennen sowie Unterschiede zum anderen Geschlecht wahrnehmen und wertschätzen. Für Mädchen und Jungen werden gleicher Zugang zu und gleiche Teilhabe an allen Angeboten, Lerninhalten und Lernräumen sichergestellt. Im Alltag achten wir darauf, den Kindern vielerlei Rollenbilder aufzuzeigen. Auch im sprachlichen Umgang versuchen wir auf Zuschreibungen zu verzichten (z.B.: wenn die Kleidung schmutzig ist sagen wir nicht: "Mama wäscht das dann", sondern nutzen eher: "Nach dem Waschen ist es wieder alles sauber.") Auch bei der Auswahl von Bilderbüchern achten wir bewusst auf das Aufzeigen der Vielfalt. So haben wir Bücher mit verschiedenen Familienbildern und ohne eindeutige Zuschreibungen von "rosa Kleidung = Mädchen" oder "frech = Junge".
3. Altersgemischte und altershomogene Gruppen
Lernaktivitäten in altersgemischten und altershomogenen Gruppen ermöglichen den Kindern ein breites Spektrum an Entwicklungsmöglichkeiten. Kinder lernen oft voneinander leichter als von Erwachsenen, weil die Entwicklungsunterschiede nicht unüberwindbar groß sind. (BayBl S.34)
4. Kleingruppenarbeit
Um intensive Interaktionen und Beobachtungen der Kinder zu ermöglichen, finden regelmäßig Lernaktivitäten in Kleingruppen statt. Situationsorientiert werden die Interessen der Kinder, in allen Bildungsbereichen, angesprochen und thematisiert. Die reduzierte Gruppenstärke erleichtert die Bereitschaft zur Kommunikation und stärkt das Selbstvertrauen.
5. Partizipation
Kinder haben – unabhängig von ihrem Alter – ein Recht auf Partizipation. Partizipation bedeutet die Beteiligung an Entscheidungen, die das eigene Leben und das der Gemeinschaft betreffen. Partizipation bedeutet Selbst- und Mitbestimmung, Eigen- und Mitverantwortung und konstruktive Konfliktlösung. Partizipation ist eine Frage der pädagogischen Haltung und Gestaltung. Je jünger bzw. je weniger selbständig Kinder sind, desto größer ist die Verantwortung der Erwachsenen eine klare Orientierung vorzugeben.
- Selbst- und Mitbestimmung der Kinder
- Das Kind beteiligt sich an Entscheidungen, die sein Leben in der Einrichtung betreffen.
- Es entwickelt Bereitschaft zur entwicklungsangemessenen Übernahme von Verantwortung, gestaltet seine Lebens- und sozialen Nahräume aktiv mit.
- Es erlangt die Überzeugung, Einfluss nehmen zu können, und erwirbt mit der Zeit Fähigkeiten und die Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe.
Beispiele:
- Die Kinder entscheiden, ob sie zum Essen Tee oder Wasser trinken wollen.
- Die Kinder wählen ihren Spielbereich bzw. die Aktivität, an der sie teilnehmen, selbst.
- Die Kinder nehmen an der Wickelsituation aktiv teil, in dem sie die Wickelutensilien aus ihren Fächern holen und selbstständig auf den Wickeltisch klettern.
- Im Singkreis entscheiden die Kinder durch das Aussuchen von Liedkarten, welches Lied gesungen wird.
- Die Kinder entscheiden durch Farbkarten welches Gebt beim Essen gesprochen wird.
- In den Essenssituationen entscheiden die Kinder, was und wie viel sie essen wollen und schöpfen sich das Essen selber auf.
Wie werden Regeln mit den Kindern erarbeitet? Wie werden diese umgesetzt und reflektiert?
In jedem sozialen Miteinander können Konflikte entstehen. Diese zu lösen bedarf es Regeln. Die Kinder werden in unseren Einrichtungen zur demokratischen Miteinander angeregt, dazu gehört auch die Entwicklung von Regeln in der Gruppe.
In Gesprächen werden Konfliktpunkte erkannt und benannt. Die Kinder entwickeln durch Mitsprache und Abstimmung Regeln. Diese werden bildlich dargestellt. Rituale werden eingesetzt. Die Kinder lernen, dass durch Absprache und nicht durch Macht und Gewalt Lösungen gefunden werden.
Diese Regeln, von den Kindern aufgestellt, werden im Alltag überprüft. Durch Gespräche und Abstimmung wird entschieden, ob diese Regelungen beibehalten werden, oder ob eine Änderung angestrebt wird. Wir achten auf die Einhaltung der Regeln, um den Kindern in ihrem Miteinander Sicherheit zu geben.