Teamwork with parents
Eltern bleiben die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder.
Für meine Arbeit als Kindertagespflegeperson ist die Erziehungspartnerschaft zwischen Ihnen und mir ein wichtiger Baustein, denn Eltern sind die Experten für ihr Kind!
Um eine optimale Betreuung und Förderung Ihres Kindes zu gewährleisten ist es nötig, dass wir in einem ständigen, ehrlichen und wertschätzenden Austausch miteinander stehen.
In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass eine beidseitige Schweigepflicht besteht!
Möglichkeiten der Kommunikation sind:
- Tür- und Angelgespräche beim Bringen oder Abholen
- Terminierte Elterngespräche einmal im Jahr oder bei Bedarf
- In dringenden Fällen vereinbaren wir einen Telefontermin
Eine positive Zusammenarbeit ist mir sehr wichtig und Voraussetzung für eine gelingende Tagespflege.
Sind wir uns nach dem ersten Kennenlernen einig, dass ich die Betreuung ihres Kindes übernehmen darf, schließen wir einen Betreuungsvertrag miteinander ab.
Hier werden alle relevanten Dinge (Erziehungsberechtigte, Beginn und Beendigung der Betreuung, Betreuungszeiten, Vergütung, Allergien/Unverträglichkeiten usw.) genau geregelt.
Die Eingewöhnung (nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell):
Bei der Eingewöhnung ist die Begleitung durch einen Elternteil erforderlich,
um dem Kind einen „sicheren Hafen“ zu bieten.
Eine gute Eingewöhnung ist der Grundbaustein für die Beziehung zwischen mir als
Tagespflegeperson und ihrem Kind.
Sie ebnet den Weg zu einer vertrauensvollen Beziehung und macht anschließend eine tägliche Betreuung möglich.
Durch langsame und begleitete Kontaktaufnahme zwischen ihrem Kind und mir, kann ich auf der einen Seite eine Beziehung aufbauen und auf der anderen Seite kann die „Trennung“ geübt werden.
Das Wichtigste hierbei ist, das das Kind allein das Tempo bestimmt .
Die Eingewöhnung nach dem Berliner Model läuft in verschiedenen Phasen ab.
Grundphase:
Die Mama oder der Papa kommen zusammen mit ihrem Kind zu mir in die Tagespflege.
Sie bleiben ca. eine Stunde bei uns. Das Kind darf sich umschauen, erste Kontakte aufnehmen, zu mir oder den anderen Kindern. Dabei befinden sich Mama oder Papa immer
als „sicherer Hafen“ im Hintergrund.
An diesen drei aufeinanderfolgenden Tagen wird kein Trennungsversuch unternommen.
Der erste Trennungsversuch:
Am 4. Tag findet der erste Trennungsversuch statt.
Einige Minuten nach Ankunft im Wohnraum, verabschiedet sich die Mama/Papa vom Kind, verlässt den Raum und bleibt in der Nähe.
Hier ist es sinnvoll, ein Verabschiedungsritual zu finden, das bei jedem Abschied gleich ist.
- Bleibt das Kind ruhig, spielt weiter mit den anderen Kindern oder erkundet die Umgebung. Fängt an zu weinen, lässt sich aber schnell wieder beruhigen.
- In diesen Fällen kann der Trennungsversuch auf 30 Minuten ausgedehnt werden.
- Wirkt das Kind nach dem Weggang von Mama/Papa verstört (erstarrte Körperhaltung) oder beginnt untröstlich zu weinen so wird der Trennungsversuch sofort abgebrochen.
Stabilisierungsphase:
Ab dem 4. Tag versuche ich immer mehr die Versorgung des Kindes zu übernehmen. Füttern, Wickeln, sich als Spielpartner anbieten……
Die Eltern überlassen mir immer mehr, auf die Signale des Kindes zu reagieren.
Sie helfen nur wenn das Kind mich noch nicht akzeptiert.
Hat die Trennung am 4. Tag gut geklappt, kann sie am 5. und 6. Tag jeweils ausgedehnt werden. Die Mama/Papa bleibt aber trotzdem immer in der Nähe und kann ggf. gerufen werden.
Hat die Trennung am 4. Tag nicht gut funktioniert, werden an Tag 5 und 6 keine weiteren Versuche unternommen. Das Kind verbringt mit Mama/Papa gemeinsam Zeit bei uns.
Je nach Verfassung des Kindes wird am 7. Tag ein erneuter Trennungsversuch unternommen.
Schlussphase:
Die Eltern halten sich nicht mehr in der Nähe auf, sind aber trotzdem „JEDERZEIT“ erreichbar, falls Situationen auftreten, in denen sich das Kind nicht beruhigen kann.
Die Eingewöhnung ist beendet, wenn das Kind mich als Tagespflegeperson, als „sichere Basis“ akzeptiert hat und sich von mir trösten lässt.
Für die Eingewöhnung bitte ich die Eltern, sich mindestens 4 Wochen Zeit zu nehmen.
Wenn alles gut läuft, gelingt manche Eingewöhnung in 2 Wochen, genauso kann es aber auch länger dauern. Deshalb bitte lieber ein bisschen mehr Zeit einplanen, damit sich das Kind wirklich in Ruhe bei mir einfinden kann.