Basics
Wahrnehmen als Ausgangspunkt des Lernens:
Ausganspunkt des Lernens ist die Wahrnehmung, die sinnliche Aufnahme von Information. Das Kind sieht nicht nur, sondern es betrachtet die Dinge genauer. Es hört nicht nur, sondern es hört genau zu. Jedes Kind hat das Bedürfnis seine Umwelt mit allen Sinnen (ganzheitlich) zu erforschen.
Ästhetische Erfahrungen bedeute, sinnliche Erfahrungen zu machen, handelnd zu lernen, unter Beteiligung von Emotionen, nicht aufzuhören, bevor man „satt“ ist – d. h. Zu Üben und zu Wiederholen. So entwickelt sich Denken durch konkretes Handeln. Die Emotionale Beteiligung spielt hierbei eine sehr wichtige Rolle, denn Handlungsweisen die mit Emotionen verknüpft sind, werden intensiver vom Gehirn verarbeitet und verknüpft. Dieser Mechanismus ist übrigens in der Chemie unseres Körpers angelegt: Wenn wir etwas Neues lernen, wird das „Glückshormon“ Dopamin ausgeschüttet, das die Aufmerksamkeit steuert und „Lust auf mehr“ macht. Die intrinsische Motivation (also die Motivation durch die von der Aufgabe selbst ausgehenden Anreiz) wird angeregt.
„Durch greifen kann ein Kind Begreifen!“
Ziel ist es Raum zu schaffen, in dem sich das Kind selbständig mit sich selbst und seiner Umwelt auseinander kann. Es kann die Welt mit allen Sinnen erforschen. Durch verschiedene Materialien und Impulse soll sich das Kind selbst Fähigkeiten und eigenes Wissen aneignen. Somit verschafft es sich einen Zugang zur Welt und kann damit seinen eigenen Persönlichkeiten frei entfalten.
Lebenspraktische Selbstständigkeit:
„Hilf mir es selbst zu tun!“ von Maria Montessori
Nach diesem Leitsatz gestalten wir unseren pädagogischen Alltag. Die Kinder sollen bei uns Basiskompentenzen erwerben, wie das:
- Essen
- Trinken
- An- und Ausziehen
- Hände- und Mundwaschen
- Aufräumen
- Tischdecken
- kleinere Aufträge ausführen
- …
Wir haben es uns zum Ziel gemacht, den Kindern im Alltag, durch unsere Vorbildfunktion, diese Basiskompetenzen näher zu bringen. Wir zeigen den Kindern komplexe Handlungen in ganz einfachen Teilschritten, damit die Kinder diese leicht umsetzen und erlernen können. Beispielsweise das Händewaschen, das Nase putzen oder auch den Tisch für sich und andere zu decken. Zudem bieten wir den Kindern einfache Materialien an, welche die Feinmotorik, Konzentration, Ausdauer und Selbstständigkeit zusätzlich unterstützt. Auch das Erleben von Werten und Ethik soll den Kindern spürbar gemacht werden. Wir kommen untereinander aus und sind freundlich im Umgang miteinander. Wertschätzung aller gegenüber ist uns sehr wichtig.
Motorische Förderung:
Grobmotorik
Die Kinder sollen ihre Freude und Spaß an Bewegung ausleben. Sie können, durch eine entsprechend von der Erzieherin vorbereiteten Umgebung, Fähigkeiten entwickeln und diese ausdifferenzieren.
Im Alltag bieten wir den Kindern viele Möglichkeiten sich zu bewegen. Hierzu haben wir ein großes Bewegungselement, an dem die Kinder klettern und rutschen können. Ebenso eine Bewegungsbaustelle mit Tunnel, Reifen, Bodenelementen... Hier können die Kinder täglich ihren Bewegungsdrang ausleben. Gezielte Bewegungsangebote finden hier ebenso statt, in dem Bewegungslandschaften oder Rhythmik Angebote gestaltet werden.
Wir gehen regelmäßig in den Garten, des Kindergartens Morsbach und nutzen dort die Spielmöglichkeiten. Durch das laufen über schiefe Ebenen, Spaziergänge, Treppensteigen... wird nicht nur die Grobmotorik, sondern auch der Gleichgewichtssinn geschult.
Feinmotorik
Auch feinmotorische Übungen, wie zum Beispiel das Hineinstecken eines Würfels in die jeweiligen Steckwürfel, ist eine schwierige motorische Übung, die die Kinder nach und nach im Alltag erlernen. Es stehen den Kindern viele verschiedene Materialien im Alltag zur Schulung der Feinmotorik und Augen-Hand-Koordination zur Verfügung.
Psychomotorik – der Zusammenhang zwischen Bewegung und Psyche
Bewegung löst ein Gefühl aus, und Gefühle lösen wiederum Bewegungsimpulse aus. Wenn ein Kind Beispielsweise eine schräge Ebene hochklettert und es geschafft hat, freut es sich. Ebenso bewegt es sich unruhig, wenn es ängstlich ist. Die Psychomotorik beschreibt den Zusammenhang zwischen Bewegung und Gefühlen und kann gefördert werden. Sie stärkt unter anderem das Selbstvertrauen, fördert das Kennenlernen des eigenen Körpers, die Selbsteinschätzung, das Selbstwertgefühl, den Abbau von Angst und Hemmungen, die Sprachentwicklung und vieles mehr. Es ist wichtig die eigenständige Bewegungsentwicklung zu fördern. Dies geschieht im Alltag ebenso durch Bewegungsanreize.
Bewegung und ihr Einfluss auf andere Entwicklungsbereiche
Die körperlichen Erfahrungen beeinflussen das Selbstbild des Kindes, sein soziales Verhalten, seine Emotionen, sein Denke und Wissen. Durch bewegungsreiche Handlungen wird das Zentralnervensystem intensiv aktiviert. Durch Bewegungsanreize wird es unterstützt körperliche und geistige Zusammenhänge zu erkennen. Auch das mathematisch logische denken wird durch das vorwärts und rückwärtsgehen sowie durch Reime und rhythmische Bewegungselemente angeregt.
Sprachliche Förderung:
Als Ausgangsbedingung für die Sprachentwicklung, werden hauptsächlich Handlungs- und Sprachstrukturen angeboten. Das heißt, die Erzieherin begleitet ihre Handlungen sowie Handlungen des Kindes sprachlich. Hierbei achten wir darauf, in wie weit wir uns sprachlich ins Tun des Kindes einbringen (Notwendigkeit) und in welchen Situationen wir uns eher zurückhalten sollen, um das Kind nicht zu stören. Dadurch entwickeln die Kinder ein Sprachverstehen, wodurch auch die Mitteilungsfreude und Sprechtätigkeit des Kindes unterstützt wird.
Überall dort, wo Sprache und Sprechen Freude bereitet, wo miteinander kommuniziert wird, findet das Kind ein Übungsfeld für Sprache (z. B. Fingerspiele, Lieder, Gespräche, Geschichten, Bücher anschauen und vorlesen).
Emotionale Förderung:
Erziehung beruht auf Beziehung. Wir wollen eine Atmosphäre schaffen, in der sich die Kinder wohl und geborgen fühlen. Deshalb ist es uns wichtig, dass wir das Kind wertschätzen, es achten und eine positive Beziehung mit ihm aufbauen. Nur so kann das Kind Vertrauen entwickeln. Durch eine positive Beziehung zwischen dem Kind und uns, bekommt es Halt und Unterstützung in seiner Entwicklung. Dadurch kann es sich und seine Persönlichkeit frei entfalten.
Soziale Förderung:
Im ganzen Tagesablauf erfahren die Kinder ein soziales Miteinander. Sie lernen auf andere Rücksicht zu nehmen, abzuwarten, aber auch Hilfestellungen zu geben bzw. diese einzufordern. Durch eine positive Atmosphäre im gesamten Krippenalltag, aber auch durch unseren täglichen Begrüßungs- und Morgenkreis entsteht bei den Kindern ein Wir- Gefühl und das Angenommen sein in der Gruppe.
Sauberkeitserziehung und Körperpflege:
Die Kinder sollen sich im Alltag mit sich selbst und ihren Bedürfnissen auseinandersetzen. Dabei spielt ihr eigener Körper eine wichtige Rolle. Sie sollen ein Gefühl für ihren Körper entwickeln und lernen, wie sie diesen pflegen müssen. Dinge wie das tägliche Hände- und Mundwaschen, Nase putzen und andere Hygienemaßnahmen werden im Alltag thematisiert. Wir fördern die Selbstständigkeit der Kinder in den eigenen Hygienemaßnahmen.
Sauberkeitserziehung findet, im Austausch mit den Eltern, unterstützend statt. Den Zeitpunkt dafür legt IMMER das Kind fest und wird aus Beobachtungen am Kind individuell (z. B. Wenn das Kind die Windel ablassen möchte) umgesetzt.
Musikalische Früherziehung:
Musik spricht schon ganz kleine Kinder an. Schon im ersten Lebensjahr versuchen Babys, den Rhythmus der Musik in Bewegung umzusetzen. Während Erwachsene auch bewegungslos Musik genießen können, bevorzugen die kleinen es, mit dem ganzen Körper zu hören: Schaukelnd, wippend, den Rhythmus erfassend und durch eigene Klangerzeugungen fortzuführen.
Jedes Kind soll Freude an der Musik entwickeln. Durch gezielte musisch-rhythmische Angebote, möchten wir Räume schaffen, in denen Kinder Musik „leben“ können. Das bedeutet, ihren Körper zur Musik zu bewegen, mit Instrumenten umzugehen, den eigenen Körper als Instrument nutzen, Musik zu „hören“, selbst Lieder, Reime und Fingerspiele zu singen, Rhythmik kennenzulernen und vieles mehr. Aber nicht nur in gezielten Angeboten und dem Morgenkreis, sondern im alltäglichen Miteinander begleitet uns die Musik. Ob im Freispiel oder beim freien Musizieren sind den Kindern keine Grenzen gesetzt, sich musikalisch auszuleben. Sie bilden und entwickeln die kreative Intelligenz.
Frühe mathematische Grunderfahrungen:
Kinder machen von Beginn an mathematische Grunderfahrungen. Mathematik ist eine Sicht auf die Welt und überall. Schon Pythagoras hat gesagt: „Alles ist Zahl.“ Mathematisches Denken bedeutet Strukturen und Gesetzmäßigkeiten zu erkennen. Die Methode der Mathematik ist, durch eigenes Nachdenken etwas herauszufinden. Beides tun Kinder von Geburt an.
Wenn wir uns in unserem Umfeld umschauen, finden wir überall Mathematik.
- In der Musik, durch Rhythmus und die Noten
- Zahlen die irgendwo aufgeschrieben sind
- Reihenfolgen, wie Blütenblätter in der Natur
- Sprachmuster und grammatikalische Gesetzmäßigkeiten
- Zeit und Uhren
- Wiederholungsstrukturen wie Muster und Ornamente
- Symmetrie
- Geometrie
Wir schaffen Anreize im Alltag durch die Raumgestaltung und durch das Materialangebot zum Ordnen und sortieren, Größen- und Gewichtvergleiche, Erfahrungen mit Volumen, das Prinzip von Mengen und Umkehrbarkeit, physikalischen Gesetzmäßigkeiten, erste Erfahrungen mit Zeit, Raumerfahrungen und ebenso Formen geometrische Körper und Statik. Die Kinder erproben sich und der Forscher- und Wissensdrang wird gefördert.