Basics
Bildung ist in unserer heutigen Zeit mehr denn je wirtschaftlich lukratives Gut. Gesellschaftliche Anforderungen an Heranwachsende und Umweltbedingungen, unter denen sie aufwachsen, haben sich gewandelt. Um Kindern die Möglichkeit zu bieten, sich zu flexiblen, lernbegeisterten und sozial kompetenten Menschen zu entwickeln, ist es wichtig, diese Fähigkeiten bereits im Kindesalter zu fördern.
"Einen Menschen zu erziehen, heißt, ihm zu sich selbst zu verhelfen."
Peter Altenberg (1859-1919), österreichischer Schriftsteller
Erwachsene sollten den Kindern als „Begleiter“ zur Seite stehen und ihnen helfen, die Welt zu erobern. Erzieherinnen unterliegen in ihrer täglichen Arbeit ähnlichen Bildungsprozessen wie die sich bildenden Kinder. Auch sie müssen ausprobieren und lernen, richtige Wege zu finden, die eine Struktur ermöglichen, aber nie fehlerfrei verlaufen werden. Wenn wir keine Fehler machen, werden wir nicht lernen. Bildung bedeutet auch immer, in Interaktion treten, sich gegenseitig austauschen – sowohl Erzieherinnen untereinander, Erzieherinnen mit den Eltern, Kinder untereinander und auch Erzieherinnen mit den Kindern. Ohne Dialog zum sozialen Umfeld kann Bildung nicht stattfinden. (vgl. SBP 2006, S.10 ) Durch Erzieherinnen werden Kinder an Gesellschaft, Kunst und Kultur, Religion, Sitten, Bräuche, Traditionen herangeführt, wobei sie sich selbst mit Erfahrungen und Erkenntnissen auseinander setzen müssen, Zusammenhänge erkennen und Schlussfolgerungen aus ihrem Handeln ziehen sollen. Kinder erkunden und erschließen sich aus eigener Motivation heraus ihre Welt, treten mit anderen in Kontakt – lernen von ihnen – bilden sich selbst. Durch Bildung entwickelt sich ihre einzigartige Persönlichkeit, ihr Charakter, ihre Identität und ihre Individualität (vgl. Textor 2006, S. 20 ff.).