Grundlagen
Unsere Schwerpunkte im Alltag der Kinderkrippe:
Wohlfühlen, Bindung und Sicherheit
„Ein Kind braucht vor allem die Sicherheit: Hier werde ich verstanden. Ansonsten fühlt es sich wie in einem fremden Land, dessen Sprache es nicht kennt.“ Anna Tardos
Jedes Kind soll sich in der Kinderkrippe wohl und angenommen fühlen. Das Kind erfährt Akzeptanz, Wärme und Vertrauen durch das Personal.
Eine behutsame Eingewöhnungszeit ist uns sehr wichtig. In dieser Zeit gewöhnt sich das Kind langsam an die Einrichtung und das Bezugspersonal. In dieser Übergangszeit zwischen Elternhaus und Krippe entsteht eine sichere Bindung zwischen dem Kind und den/die Bezugserzieher*in, was zur persönlichen Sicherheit in der Entfaltung der Entwicklung dient. Wir orientieren uns an den Grundsätzen von Emmi Pikler: Bindung ist eine Voraussetzung für Bildung.
Die Arbeit nach der Pikler-Pädagogik ist geprägt von grundlegenden Prinzipien, die auf Beobachtungen und Erfahrungen von Emmi Pikler beruhen.
Kernbestandteile dieser Pädagogik sind die autonome Bewegungsentwicklung, das freie Spiel und die beziehungsvolle Pflege.
Kinder müssen beispielsweise beim Laufen lernen, nicht an der Hand geführt zu werden. Es ist von Erwachsenen gut gemeint, damit rauben wir aber Kindern eine sehr wichtige Erfahrung, und zwar Selbständigkeit und Autonomieerleben.
Im freien Spiel haben Kinder die Möglichkeit, sich kompetent zu erleben. Unsere Aufgabe ist hierbei für eine entsprechende Umgebung zu sorgen und anregende Materialien zur Verfügung zu stellen.
Eine kooperative und beziehungsvolle Pflege bedeutet das Kind als aktiven Partner zu sehen, dessen Signale von uns beachtet werden. Pflege ist Interaktion und Kommunikation mit unzähligen Lernchancen.
Familienorientierung
Damit die Kinder in der Krippe eine Art familienähnliche Situation vorfinden, ist die Gruppe altersgemischt. Hierbei erfahren die Kinder gegenseitige Unterstützung, indem die „großen“ auch den „kleinen“ Kindern helfen und sie zum Spiel animieren. Die „älteren“ Kinder lernen unter anderem Rücksicht zu üben und Verantwortung zu übernehmen. Somit lernen die Kinder von und miteinander.
Wir verstehen die Krippe als familienergänzend und darum wollen wir mit den Eltern eine vertrauensvolle und ehrliche Partnerschaft zum Wohle der Erziehung ihres Kindes eingehen.
Der Tag in der Krippe ist durch verschiedene Rituale gegliedert und verleiht den Kindern durch den wiederkehrenden Rhythmus Sicherheit und Geborgenheit. Zu den Ritualen gehören beispielsweise der gemeinsame Morgenkreis, die Mahlzeiten, Freispielphasen im Tagesablauf, Feste feiern und die pädagogischen Angebote die sich an den Bildungszielen und Bedürfnissen der Kinder orientieren.
Kindliche Bedürfnisse
In unseren Angeboten orientieren wir uns an den Interessen und Bedürfnissen der Kinder. Deshalb existiert bei uns keine feststehende Angebotsstruktur (z.B. dienstags „Turnen“).
Wir nehmen Rücksicht auf die momentane Lebens- und Entwicklungssituation der Kinder. Jederzeit zugängliches und wechselndes Spielmaterial animiert die Kinder durch den ihnen gegebenen Freiraum sich kreativ und eigenständig zu entfalten. Die Krippe bietet den Kindern Raum für ganzheitliche Lernerfahrungen durch das Freispiel, gezielte Angebote, Naturbeobachtungen, Spaziergänge und vieles mehr. Das Kind lernt, Rücksicht auf die Bedürfnisse der anderen Krippenkinder innerhalb der Gruppe zu nehmen oder auch kurzzeitig die eigenen Belange zurückzustellen und abzuwarten.