Basics
Das Freispiel
Das Freispiel
Dem Freispiel wird im Kindergarten Maleck ein hoher Stellenwert für die ganzheitliche Entwicklung des Kindes beigemessen. Das Spiel ist eine Grundform der individuellen Auseinandersetzung des Kindes mit der Umwelt und sich selbst. Hierbei ist der Prozess der Auseinandersetzung essenziell für das Lernen des Kindes und das Ergebnis nur sekundär wichtig.
Das Freispiel bietet dem Kind die Möglichkeit, sich in verschiedenen
Sozialformen wie Einzelbeschäftigung, Partnerarbeit sowie in der Klein-, Teil- und Gesamtgruppe zu erleben und zu arrangieren. Im Spiel erlernt das Kind grundlegende soziale, motorische und kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten, die es benötigt, um sich die Welt anzueignen. Das Kind wählt Spielinhalt, Spielpartner, Spielmaterialien und Spielort so selbstbestimmt wie möglich und stellt sich auf diese Weise den ganz eigenen Entwicklungsaufgaben.
„Im Spiel wird zukunftsweisend gelernt, sich in einer komplexen und sich verändernden Welt zurechtzufinden. Unbekanntes wird erkundet, neue soziale Rollen, sowie Bewegungs- und Wahrnehmungsfähigkeiten werden trainiert.“ (vgl. Margit Franz, „Heute wieder nur gespielt“, 2016)
Nach Jean Piaget ist das Kind Akteur seiner Entwicklung, Es steht von Geburt an in aktivem Austausch mit seiner Umwelt. Im freien Spiel kann es neugierig und mit allen Sinnen seine Umwelt erforschen, in unterschiedliche Rollen schlüpfen und sich ausprobieren.
„Das Spiel ist in besonders ausgeprägter Weise ein selbstbestimmtes Lernen mit allen Sinnen, mit starker emotionaler Beteiligung, mit geistigem und körperlichem Krafteinsatz. Es ist ein ganzheitliches Lernen, weil es die ganze Persönlichkeit fordert und fördert.“ (vgl. Berliner Bildungsprogramm, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend, Sport)
Im Freispiel messen wir folgenden Aspekten besondere Bedeutung bei:
Der Raum als dritter Erzieher
„Räume müssen so gestaltet sein, dass es sich für Kinder lohnt, sie zu entdecken und zu bespielen.“
Wir achten auf eine ansprechende, vorbereitete und einladende Präsentation des Spielmaterials, die die Neugier der Kinder weckt und sie selbsttätig werden lässt. Dabei achten wir auf die Qualität und die Menge des Spielmaterials und tauschen es regelmäßig aus.
Aus dem Vollen schöpfen
Wir legen besonderen Wert darauf, dass die Kinder in der Menge des ausgewählten Materials wenig Begrenzung finden. Gleiches Material in großen Mengen findet sich bei uns überall. Auch Verbrauchsmaterial dürfen die Kinder nach Herzenslust und ohne den ermahnenden Blick der Erzieherin nutzen, wenn ihre Spielhandlung dies erfordert.
Hilf mir, es selbst zu tun
Bei allen Spielhandlungen ermuntern wir die Kinder, zunächst eigenständig nach Lösungen zu suchen. Der Umgang mit unterschiedlichen Klebern, einer schweren Leiter oder einem Brotmesser will trainiert werden, um ihn später sicher zu beherrschen. Wir stehen dabei unterstützend an der Seite des Kindes und helfen dabei, die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen.
Aufgaben der Fachkraft
Eine vorbereitete und übersichtlich strukturierte und vorbereitete Umgebung ist für die Gestaltung der inneren Ordnung eines Kindes von großer Bedeutung. Der pädagogisch gestaltete Raum führt es aus einer kleinen geordneten Umgebung in die großen Ordnungen der Welt ein. Wir tragen Sorge für ein interessantes und überschaubares Umfeld, dass die Neugier der Kinder immer wieder aufs Neue weckt und sie selbsttätig werden lässt. Wir gestalten die Räume so, dass es sich lohnt, sie zu entdecken und zu bespielen. Wir orientieren uns dabei an den Spiel-und Entwicklungsbedürfnissen der Kinder und setzen immer wieder neue und spannende Materialimpulse.
Wir sorgen für ausreichend Material, das nicht nur eindimensional bespielbar, sondern multifunktional einsetzbar ist. Unser Ziel ist es, mit Spielzeug in mehrdimensionaler Qualität die Kreativität der Kinder zu fördern. Wir achten auf natürliche und lebensechte Materialien.
Wir begleiten die Kinder bei ihren individuellen Entwicklungsschritten, Wir beobachten, erkennen, unterstützen, regen an, helfen und schaffen Bedingungen, die kindliche Spielentwicklung und Spieltätigkeit fördern. (vgl. Margit Franz,2021,
„Erzieherinnen unterstützen Kinder, ihre Phantasie und ihre schöpferischen Kräfte im Spiel zu entfalten und sich die Welt in der ihrer Entwicklung gemäßen Weise anzueignen.“ (Christa Preissing, 2003, 126)