Introduction/specifics

                                                    Städtische Waldkita

Das Waldkita-Team setzt sich derzeit aus 3 pädagogischen Fachkräften mit einer breiten Mischung an Berufserfahrung zusammen. Diese Mischung bereichert unser Miteinander, sodass wir sehr voneinander profitieren können, aus unterschiedlichen Blinkwinkeln unsere Arbeit reflektieren und Kinder beobachten können.

Ziele unserer Arbeit sind die Unterstützung und Förderung der ganzheitlichen Entwicklung jedes einzelnen Kindes. Dabei holen wir jedes Kind dort ab, wo es sich in seiner individuellen Entwicklung befindet. Gebunden an die Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz, bietet uns der Wald einen besonderen Rahmen für unsere pädagogische Arbeit. „Kinder begegnen von Geburt an neugierig und lustvoll ihrer Welt. Sie lernen spielend. Es ist die Verantwortung der Erwachsenen, ihnen eine anregungsreiche Umwelt zu gestalten, die sie in ihren Stärken unterstützt, neue Lernbereiche eröffnet und dort fördert, wo ihre Schwächen langfristig zu einer Einschränkung ihrer Lebensgestaltung führen würden.“ (Auszug Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in RLP). Der Wald bietet neben unserem heutigen schnelllebigen Lebensstil Zeit für Entspannung, Zeit zum Verweilen, Zeit zum zweckfreien Spielen und Zeit, ohne jeglichen Leistungsdruck einfach Kind sein zu dürfen. Es gibt es keine oder nur wenige vorgefertigte/n Spielmaterialien. „Einfache“ Naturmaterialien wie Steine, Wasser, Erde und Stöcke regen die Kreativität der Kinder an und führen zum fantasievollen Spiel. Der Wald bietet den Kindern durch vorhandene Hänge, Kletterbäume, Baumstämme, unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten und diversen Hindernissen vielfältige Bewegungsanlässe und fördert somit eine gesunde und natürliche körperliche Entwicklung. Er ist für uns ein permanentes offenes Bewegungsangebot und er lehrt den Kindern, indem sie klettern, schnitzen, Hügel runterrutschen, mit Feuer umgehen oder mit Holz werkeln, Gefahren zu erkennen und damit umzugehen. Nachhaltige Selbsterfahrungen unter freiem Himmel ermöglichen es den Kindern wieder einen Bezug zur Natur zu entwickeln. Sie entdecken, experimentieren und forschen im Wald. Es wächst dadurch eine Achtsamkeit für Tiere, Pflanzen und Mitmenschen. Waldkinder haben daher ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten und einen starken Teamgeist. Da wir uns bei jedem Wetter an der frischen Luft befinden, sind sie abgehärtet, haben ein gestärktes Immunsystem und sind daher selten krank.

Klare Regeln und Vereinbarungen mit den Kindern begleiten den Alltag in unserer Waldkita. Gefahren für die Kinder und Schädigungen der Natur sollen somit so gering wie möglich gehalten werden. Da die Kinder die Notwendigkeit dieser Regeln aus eigener Anschauung erfahren, werden diese für sie nachvollziehbar und sie halten diese aus eigener Überzeugung ein. Folgende Regeln wiederholen wir täglich mit den Kindern:

• • wir bleiben immer in Sichtweite zu den Erwachsenen
  • Pflanzen, Pilze, Früchte und Steine dürfen wir nicht in den Mund nehmen oder gar essen
  • Wasser aus stehenden oder fließenden Gewässern dürfen wir nicht trinken
  • nichts abreißen oder zerstören
  • man darf nicht mit fremden Menschen mitgehen
  • auffällige Gegenstände müssen wir einem Erwachsenen zeigen, bevor wir sie anfassen
  • Holzstapel meiden wir weiträumig und in deren Nähe dürfen wir nicht spielen
  • wir dürfen nicht auf Hochsitze klettern
  • mit einem Stock in der Hand dürfen wir nicht rennen
  • wir dürfen keinen Müll in den Wald schmeißen
  • Unrat, den wir im Wald finden, entsorgen wir gemeinsam
  • wir müssen genügend Abstand zur brennenden Feuerstelle haben und dürfen diese nur mit einem Erwachsenen anfeuern
  • wir geben auf die Bauten der Tiere Acht und beschädigen sie nicht (Ameisenhaufen, Vogelnester, Mauselöcher, Fuchsbauten)
  • beim Aufnehmen oder Berühren von Tieren und Insekten sind wir besonders vorsichtig – wir dürfen nicht verletzen oder ihnen Angst machen
  • Tiere, die wir beobachten, lassen wir bald wieder am Aufnahmeort frei
  • wir nehmen keine Tiere oder Insekten mit nach Hause
  • kranke oder verletzte Tiere dürfen wir nicht anfassen
  • wir streicheln keine fremden Hunde
  • wir nehmen Rücksicht und passen aufeinander auf

Unser Waldkindergarten orientiert sich, wie auch alle anderen Kindertagesstätten, an den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz. Der Hauptunterschied zu den Regelkitas liegt in der Art, wie die anerkannten Bildungs- und Erziehungsziele erreicht werden. Die festgelegten Ziele werden durch Naturerfahrungen mit ihren ganzheitlichen Bildungsmöglichkeiten zum inhaltlichen Schwerpunkt der täglichen Arbeit im Waldkindergarten. Mit dem Wald als Spiel- und Aufenthaltsort werden auch Lernziele verknüpft. Das Erleben der Pflanzen und Tiere in ihren ursprünglichen Lebensräumen und der jahreszeitlichen Rhythmen und Naturerscheinungen, die Sensibilisierung für ökologische Zusammenhänge und Vernetzungen sowie die Wertschätzung der Lebensgemeinschaft Wald und des Lebens sind Lern- und Erfahrungsziele unserer Waldkita. So wollen wir dazu beitragen, dass Kinder gänzlich Kind sein können und gerade dadurch zu verantwortungsbewussten, gemeinschaftsfähigen, selbstbewussten und selbständigen Mitgliedern unserer Gesellschaft heranwachsen.