Pädagogische Grundlagen
Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun.
Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist,
dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann.
Dann weiss man, was es heißt, in sich eine warme, geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben
schwer ist. (Astrid Lindgren)
Unser Leitbild
Wir sind in unserem Kindergarten für alle Familien, aber besonders für deren Kinder da. Wir begleiten diese durch die Kindergartenzeit und und bieten ein breitgefächertes Hilfe-und Förderangebot an.Dabei achten wir besonders auf die Individualität des Kindes und berücksichtigen dessen Persönlichkeit.
Unser Leitbild ist vor allem ein humanistisches Leitbild. Wir lassen uns daher von den allgemeinen Menschenrechten insbesondere von den UN-Kinderrechtskonventionen leiten.
Wir begleiten Familien von unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Tradition, verschiedenen Geschlechtern, Religionen und Menschen mit Behinderungen. Wir respektieren deren Würde gleichermaßen. Im gegenseitigen Miteinander legen wir großen Wert auf Gleichwertigkeit, Akzeptanz und Toleranz.Das Erleben der Unterschiedlichkeiten sehen wir als eine Bereicherung an. Diese Unterschiedlichkeiten sehen wir als einen Erfahrungsschatz für alle Kindergartenkinder,deren Herkunftsfamilien und für alle Mitarbeiter/innen der Kita Engelsgasse an.
Teiloffenes Konzept, geprägt von dem situationsorientierten Ansatz
Wir arbeiten in unserer Kita teiloffen. Das bedeutet, die Kinder sind in zwei Stammgruppen eingeteilt und haben feste Gruppenerzieher/innen. Zu bestimmten Zeiten haben die Kinder die Möglichkeit alle Räumlichkeiten zu nutzen um an gruppenübergreifenden Angeboten teilzunehmen oder Freunde aus der anderen Gruppe zu treffen.
Arbeiten nach dem situationsorientierten Ansatz bedeutet, dass wir alle Personen, die im Entwicklungsprozess eines Kindes involviert sind, mit einbeziehen. Wir schauen ganzheitlich auf das Umfeld des Kindes. Es ist unser Ziel, die Selbst-, Sach-, und Sozialkompetenz jedes einzelnen Kindes zu fördern.
Wir orientieren uns dabei an dem Entwicklungsstand des Kindes und holen es da ab, wo es gerade steht.
Das Spiel der Kinder - Die Freispielzeit
Während der Freispielzeit haben die Kinder die Möglichkeit selbstständig aktiv zu werden. Sie können sich ihren Spielpartner aussuchen, sich erproben, eigene Erfahrungen sammeln und selbstständig handeln. Sie müssen die Bedeutung von Freundschaften und Beziehungen für sich erfahren, erleben und ausprobieren. Dazu gehören Freundschaften zwischen Jungen und Mädchen, sie haben so die Möglichkeit Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen. Sie lernen ihre Meinung zu vertreten, dazu gehört auch „Nein“ zu sagen.
Im Spiel lernt das Kind Ausdauer und Konzentration. Sie sind die Voraussetzung für das spätere Lernen. Das Kind nimmt beim Beobachten seine Umwelt bewusst war und setzt sich mit ihr auseinander.
Es sieht, erkennt und begreift Zusammenhänge. Es verarbeitet seine gewonnen Erkenntnisse. Kinder fördern dabei ihre Intelligenz. Sie üben sich in Kreativität und erweitern ihre Phantasie.
Spielen ist die Arbeit der Kinder und die Grundlage für jeden Lernprozess. Im Spiel ist das Kind mit all seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten gefordert.
Schwerpunkte unserer Arbeit
- Sprachliche Bildung / Dialoge fördern / Sprachanlässe schaffen
- Arbeit mit Familien
- Inklusion
- Stärkung des Sozialverhaltens
- Musik und Bewegung
- die Natur erlebenSprachanlässe schaffen
Gezielte Angebote
- Sing und Spielkreise
- Morgenkreis / Kinderkonferenz
- Bewegungsspiele
- Tanz und Musik
- Geschichten erzählen
- Gespräche führen
- Kreatives gestalten
- Erzähltheater
Als einen festen Bestandteil haben wir gruppenübergreifende Ausflugstage. Wir erkunden die nähere und weitere Umgebung zu Fuß, wie auch mit dem Stadtbus. Unsere Ausflüge gehen in Feld, Wald, Wiese, in den nahegelegenen Schlosspark, sowie auf verschiedene Spielplätze.
Die Eingewöhnungszeit
Wie funktioniert die Eingewöhnung bei uns in der Kita?
Zuerst findet ein Vertragsgespräch mit der Leitung statt. Die Gruppenerzieher/innen vereinbaren ein Aufnahmegespräch mit den Eltern.
- Kennenlernphase /Hospitationstag
Wir bieten den Eltern und dem Kind an ihrem ersten Tag einen Hospitationstag an. Ein Aufnahmebogen wird gemeinsam ausgefüllt, die Räumlichkeiten werden gezeigt und die Abläufe erklärt.
Der Hospitationstag findet in der Regel nach dem Morgenkreis von 10 Uhr bis 11 Uhr statt. An den darauffolgenden Tagen startet die Eingewöhnungszeit. Die ersten Wochen gestalten sich individuell nach den Bedürfnissen des Kindes. Der erste Kontakt von den Eltern und zu den Erzieher/innen und anderen Kindern wird aufgebaut. Die Eltern ziehen sich nach und nach zurück.
Ziel: Der Vertrauensaufbaugelingt, wenn sich das Kind trösten lässt, und eine Bezugsperson
annimmt und Kontakt zu anderen Kindern sucht.
- Orientierungsphase
In dieser Phase orientiert sich das Kind bereits in seiner Gruppe. Es hat den ersten Kontakt zu Kindern und Erzieher/innen aufgebaut. Eine individuelle Gestaltung der Orientierungsphase ist immer möglich.
Ziel: Das Kind kennt die verschiedenen Räumlichkeiten, kennt die Erzieher/innen. Es lernt den Tagesablauf kennen und nimmt an Angeboten teil. Die Betreuungszeit wird stückweise verlängert. In dieser Phase kann das Kind selbstständig agieren und findet sich langsam in der Gruppe zurecht. Es nimmt das Schlaf- oder Ruheangebot an.
- Integrationsphase
Die gesamte Betreuungszeit wird nun genutzt. Die Trennung von den Eltern funktioniert, das Kind kann sich anderen Kindern und dem Betreuungspersonal zuwenden.
Das Kind erobert die Kitaräume, das Außengelände und äußert seine Befindlichkeiten. Es nimmt
Angebote an. Das Kind organisiert sich zunehmend alleine und nimmt Unterstützung an.
Ziel: Das Kind kennt den Tagesablauf, nimmt am Gruppengeschehen teil. Es fühlt sich seiner Gruppe zugehörig. Es gibt ein kurzes Rückmeldegespräch mit den Eltern, wenn die Eingewöhnung beendet ist.
Fünf Grundregeln im Kindergarten
Wir verletzen niemanden.
Wir stören niemanden.
Wir halten Ordnung.
Wir zerstören nichts.
Wir akzeptieren die Entscheidung Anderer.
Die fünf Standards aus dem hessischen Bildungs- und Erziehungsplan
Starke Kinder
Kinder zu stärken ist unser Grundpfeiler. Der erste Schritt ein Familie in unsere Kita, ist die individuelle Eingewöhnung.
Wir sind stets darauf bedacht, Kindern den Raum zu geben, sich selbst auszuprobieren. Dabei gehen wir als Erzieher/in in drei Schritten vor:
- Beobachten
- Motivieren
- Unterstützen
Wir stärken Kinder, indem wir sie an vielen Entscheidungsprozessen teilnehmen lassen, zum Beispiel:
- Die Wahl der Räumlichkeit und des Spielpartners selbst bestimmen
- Teilnahme bei Ausflügen und Angebote
- Mitgestaltung des eigenen Geburtstagsfestes
- Mitbestimmung bei kindgerechten Entscheidungsprozesse Wir unterstützen die Kinder in ihrer Selbstständigkeit und persönlichen Entwicklung, indem wir sie bestärken,
ein wirkungsvolles, situationsangebrachtes Nein zu sagen
gegenseitige Grenzen respektieren zu lernen
die eigene Körperlichkeit als Hoheitsgebiet anzuerkennen
sich alleine an- und auszuziehen
Empathie zu erkennen und zu versprachlichenVerantwortung und Hilfsbereitschaft „für die Gruppe“ zu entwickeln, denn Verantwortung zu übernehmen macht stark und elbstbewusst.Wichtig ist uns, den Kindern ein Bewusstsein für Hygiene und Ernährung zu vermitteln. Dies erreichen wir durch:
- Aufforderung zum regelmäßigen Händewaschen
- Aufklärung der Körperhygiene
- Das Thema Zahngesundheit, in Zusammenarbeit mit unsere Patenzahnärztin Frau Dr. Thoma und dem Arbeitskreis Zahngesundheit Bad Homburg
- zuckerfreien Vormittag
- regelmäßige Projekte zum Thema Ernährun
Kommunikationsfreudige und medienkompetente Kinder
Wir leben Sprache: In unserer Kita kommen Kinder aus vielen verschiedenen Nationen und Kulturkreisen zusammen. Darum liegt unser Fokus auf dem Erwerb der deutschen Sprache.
In der frühkindlichen Entwicklung, lernt das Kind am intensivsten durch spielerisches Ausprobieren, Wiederholungen, Wortbenennungen und positive Bestärkung.
Wir fördern die alltagsintegrierte Sprache durch:
- Morgenkreise
- Singkreise
- Fingerspiele
- aktives Zuhören
- Vorlesen von Büchern und Nacherzählen des Gehörten
- Durch Nachfragen fordern wir Erzählungen heraus
- Wir unterstützen die Kinder, ihre eigene Meinung zu verbalisieren.
- Sprachspiele
- Sprachförderung in Kleingruppenarbeit
- Wir initiieren Sprachanläss
In unseren Gruppenräumen, am jeweiligen Mal- und Basteltisch, lassen wir den Kindern freie Hand in ihrem kreativen Tun. Sie haben die Möglichkeit, sich an und mit verschiedenen Materialien auszuprobieren. Der Zugang zu diesen Materialien, ist täglich gegeben. Zur freien Verfügung stehen jederzeit z.B. Papier, Scheren, Kleber, Stifte und Naturmaterialien.
Durch regelmäßige Waldausflüge wird das phantasievolle und kreative Spiel erweitert. Die Natur
inspiriert und lädt die Kinder zu weiteren Gestaltungsmöglichkeiten ein.
Erzieher/innen machen gezielte Angebote, bei denen die Kinder erschiedene Techniken kennenlernen. Dadurch bekommen die Kinder die Möglichkeit, ihre kreativen Prozesse künstlerisch auszuleben. Sie entwickeln und schulen ein Gefühl für ihre eigene
Fein- und Grobmotorik.
Zu den Angeboten zählen auch Ausmalbilder, Prickeln, Ausschneiden von Bastelarbeiten sowie das exakte Arbeiten an einem Werk. Ein vielfältiges Kreativangebot motiviert die Kinder zum Mitmachen.
Zur Unterstützung der musikalischen Früherziehung stehen Orff-Instrumente zur Verfügung. Die Kinder erlernen den Umgang mit den verschiedenen Instrumenten. Durch das Ausprobieren begegnen sie Tönen und Klangreihen.
Bei den wöchentlichen „Spielkreisen“ finden verschiedene Kreis- und Bewegungsspiele mit Gesang und Tanz statt.
Lernende, forschende und entdeckungsfreudige Kinder
Durch Zahlenspiele im Alltag wie z.B. zählen der Mädchen und Jungen, Kinder im Raum und beim Tischdecken bekommen die Kinder eine Vorstellung von Mengenverhältnissen. Anhand von Uhren oder einer Sanduhr lernen die Kinder spielerisch Zeiten zu erfassen und ein Gefühl für eine Zeitdauer zu bekommen. Ordnen, Sortieren, Kategorisieren, Formen und Größenverhältnisse lernen die Kinder z.B. mit Steckspielen, Bügelperlen oder beim Aufräumen. Die Kinder konstruieren mit Holzbausteinen, Lego und Magneten. Gebautes darf auch stehen bleiben.Wir erforschen bei Ausflügen die Natur. Es gibt gezielte naturnahe Angebote z.B. Anpflanzen von Blumen, Aussaat von Ostergras und Kresse. In unseren Gruppen hängen Wetterkalender, die im täglichen Morgenkreis besprochen werden. Die Kinder erkunden Insekten, lernen die Jahreszeiten kennen u erleben das Umfeld der Kita. Wir achten auf einen achtsamen, respektvollen Umgang mit der Natur. Den Kindern lassen wir Zeit zum Entdecken. Wir locken sie mit den Erlebnissen und Ergebnissen der anderen Kinder und wecken ihr Interesse mit unterschiedlichen Hilfsmitteln z.B. Lupenglas und gefunden Dinge aus der Natur.
Verantwortungsvolle und wertorientierte handelnde Kinder
Kinderrechte und Rechte der Kinder in unserer Kita
In unserer Kita haben die Kinder u.a. folgende Rechte, die an der Kinderrechtskonvention angelehnt sind:
- Mitbestimmung in bestimmten Bereichen des Kindergartenalltags z.B. bei Ausflügen,
Spielkreisen und Geburtstagsfeiern.
- Recht auf Ruhe und Rückzugsmöglichkeit: Wir bieten den Kindern Rückzugsmöglichkeiten an, zum Beispiel das Schlafen nach dem Mittagessen, eine Traumreise oder Entspannungsmusik.
- Recht auf Privatsphäre
Die Kinder dürfen sich nach Absprache in den Nebenräumen aufhalten und die Türen schließen. Wir trauen unseren Kindern zu, dass sie sich verantwortungsvoll und regelkonform verhalten, bzw. dieses dadurch erlernen. Die Kinder haben ihre eigenen persönlichen Bereiche z.B. den Portfolioordner, ihr Eigentumsfach und ihren Platz an der Garderobe, den sie selbstbestimmt und eigenverantwortlich organisieren.
Vorschulzeit/Vorschularbeit
Wir sehen die gesamte Kindergartenzeit als Vorschulzeit an. Mit dem Eintritt in den Kindergarten unterstützen wir die vorschulische Entwicklung.
Das letzte Jahr im Kindergarten ist für die Kinder ein besonderes Jahr. Um den Übergang zur Schule fließend zu begleiten, treffen sich die zukünftigen Schulkinder einmal in der Woche mit zwei Erzieher/innen für die Vorschularbeit.
Bei diesem Treffen gibt es gezielte Angebote in Vorbereitung auf den Schulalltag. Über der Garderobe hängt ein Plakat mit den Namen der Vorschulkinder. Dort werden auch die kreativen Ergebnisse der Kinder ausgestellt. Nach jedem Treffen gibt es eine schriftliche Information für die Eltern, die an der „Vorschulkinderwand“ hängt.
Angelehnt an das Format einer Schulstunde treffen wir uns in einem Gruppenraum. Wir legen Wert auf eine ungestörte Atmosphäre. Wir beginnen und enden jeweils mit einem Bewegungsspiel. Inhaltlich hat jede Stunde einen anderen Schwerpunkt.
Ein besonders wichtiges Thema ist die Verkehrserziehung. In Spielen, Liedern, Geschichten und Lernangeboten bekommen die Kinder einen umfassenden Einblick zum Verhalten im Straßenverkehr, das dann bei Ausflügen praktisch umgesetzt und geübt wird, z.B. sicheres Überqueren einer Straße. Im Laufe des Jahres finden Ausflüge z.B. zur Polizei, Feuerwehr und zum Patenzahnarzt statt. Vor diesen Ausflügen besprechen wir mit den Kindern das jeweilige Thema, danach wird gemeinsam reflektiert. In der Adventszeit treffen wir uns jeden Tag. Die Kinder bekommen aus dem Adventskalender eine Geschichte vorgelesen, lernen nachzuerzählen und erfinden selbst kleine Geschichten.
Die Kinder erlernen Gesprächsregeln, die auch später in der Schule gelten, z.B. zuhören, wenn ein anders Kind spricht, melden wenn man etwas sagen möchte.
Da in unserem Kindergarten, Kinder aus allen Stadtteilen Bad Homburgs kommen, erfahren sie schon bald, wie die Schulen heißen und in welche Schule sie kommen werden. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Kinder und Eltern langfristig und angemessen auf den Übergang in die Grundschule vorzubereiten. Zum „Kennenlerntag“ der Schulen gehen wir gemeinsam mit den Vorschulkindern. Wir stehen den Eltern beratend zur Seite. Es gibt ein abschließendes Entwicklungsgespräch. Das letzte Kindergartenjahr endet mit einem Abschlussfest für die Kinder und Eltern.